2. Kompolize Winter 2013

Stefan Lienenkämper © Dirk Hasskarl Preisträger des 2. Internationalen Kompositions­wettbewerbs Kompolize Winter 2013 war Stefan Lienenkämper mit seiner Komposition F. B.'s Shades of Red. Die Uraufführung fand am 14. Februar 2013 in der Lindenkirche Berlin-Wilmersdorf und am 16. Februar 2013 im Konzertsaal der Universität der Künste Berlin (Hardenbergstraße) statt.

Stefan Lienenkämper wurde 1963 in Meinerzhagen (Sauerland) geboren. Er machte seine ersten musikalischen Erfahrungen als Kontrabassist in Gospel- und Jazzbands. Nach dem Abitur schloss sich ein Studium der Philosophie an.

Während eines sechsjährigen Amsterdam-Aufenthaltes studierte er Komposition an der Hoge School voor de Kunsten Utrecht bei Henk Alkema und erhielt 1993 sein Kompositionsdiplom. Er besuchte Meisterkurse für Komposition u. a. bei Prof. G. Stäbler, Prof. M. Spahlinger, Prof. P. - H. Dittrich und H. J. Hespos.

Stefan Lienenkämper war Preisträger zahlreicher Wettbewerbe wie z. B. dem Gustav Mahler Kompositionswettbewerb der Stadt Klagenfurt, dem interna­tionalen Kompositionswettbewerb The New Architecture of Sound und dem Kompositionswettbewerb Auditorio Nacional de Musica, Spanien.

Lienenkämpers Werke wurden von international renommierten Künstlern und Ensembles aufgeführt, u. a. von Garth Knox, Peter Veale, Michael Riessler, Carine Levine, dem Spanischen National-Orchester, den Jenaer Philharmonikern, den Niederrheinischen Sinfonikern oder vom Sharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker, und erklangen auf internationalen Kulturfestivals wie dem Festival de Música de Alicante, dem Festival Klangraum Detmold, den Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik, der Berlinale/Internationale Filmfestspiele Berlin oder dem Spinnerei Festival Leipzig.

Seit 2000 schreibt er auch Filmmusik. Es entstanden Musiken zu experimentellen Kurzfilmen und zahlreiche Arbeiten für Kinderproduktionen des WDR (Die Sendung mit der Maus). 2001 schrieb er die Musik zum Dokumentarfilm Das Problem ist meine Frau von Calle Overweg, der 2003 mit dem 3sat Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde.

Stefan Lienenkämper lebt als Komponist und Dozent in Berlin.

Lienenkämper beschreibt F. B.'s Shades of Red (2012) mit den folgenden Worten:

Der Titel meiner Komposition F. B.'s Shades of Red bezieht sich auf ein Gemälde von Francis Bacon, dem Triptychon Three Studies for Figures at the Base of a Crucifixion aus dem Jahr 1944. Der Hintergrund dieses Gemäldes ist in einem vielfältig modulierten Rot-Orangeton gehalten, und dieser changierende Hintergrund hat mich zu dieser Orchesterkomposition inspiriert.
Die musikalische Struktur dieser einsätzigen Komposition ist im Wesentlichen von der kontinuierlichen Veränderung eines bestimmten Klangelementes bestimmt, welches die Materialgrundlage der gesamten Komposition bildet. Es gibt also eine starke Fokussierung auf einen musikalischen Grundgedanken und dessen Veränderung. Veränderung als Vorgang der Sinnkonstruktion geschieht im Wesentlichen in einem Prozess des Perspektivwechsels auf das musikalische Material.
Meine Musik entsteht im Spannungsfeld von Subjektivität und Maß nehmender Formbildung. Es entsteht ein Raum, in dem Nähe und epische Mechanismen, Form und sich entfaltende Klanglichkeit, zugleich wichtig sind.